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Effektive Meetings: So holen Sie mehr aus Ihrer Besprechungszeit heraus

Lesezeit: 3 Minuten

Zuletzt bearbeitet 16.05.2025

Wir alle kennen sie: Meetings, die sich endlos ziehen, wenig greifbare Ergebnisse liefern und dennoch regelmäßig unsere Kalender füllen. Was als produktiver Austausch gedacht ist, entwickelt sich oft zur Zeit- und Ressourcenfalle. Tatsächlich schätzt man den jährlichen wirtschaftlichen Schaden durch ineffiziente Besprechungen in Deutschland auf rund 64 Milliarden Euro – eine Zahl, die zum Nachdenken anregt.

Wie sinnvoll sind Ihre Meetings wirklich?

Könnten Meetings nicht viel mehr leisten, wenn sie besser strukturiert wären? Diese Frage stellt sich in vielen Unternehmen. Aktuelle Zahlen, Erfahrungsberichte und ein erprobter 21-Tage-Ansatz zeigen Wege, wie Meetings zu echten Mehrwertbringern werden können.

Wie sinnvoll sind Ihre Meetings wirklich?

Könnten Meetings nicht viel mehr leisten, wenn sie besser strukturiert wären? Diese Frage stellt sich in vielen Unternehmen. Aktuelle Zahlen, Erfahrungsberichte und ein erprobter 21-Tage-Ansatz zeigen Wege, wie Meetings zu echten Mehrwertbringern werden können.

Der Status quo: Was sagen die Zahlen?

Meetings sind in der modernen Arbeitswelt allgegenwärtig – und doch oft wenig effizient. Ein Blick auf aktuelle Studien zeigt die Problematik:

  • 15 % der Arbeitszeit entfallen durchschnittlich auf Besprechungen (Bain & Company, 2014).
  • Führungskräfte verbringen teilweise 23 Stunden pro Woche in Meetings (Harvard Business Review, 2017).
  • Für CEOs summiert sich die wöchentliche Meetingzeit sogar auf rund 45 Stunden (HBR, 2018).
  • In großen Unternehmen mit über 1 Mrd. Euro Marktkapitalisierung schlagen Management-Meetings mit bis zu 7.000 Stunden jährlich zu Buche.
  • 67 % der Meetings dauern länger als eine Stunde (Doodle, 2023).
  • In rund 60 % der Fälle nimmt die Vorbereitung mehr Zeit in Anspruch als das Meeting selbst (Clarizen, 2015).
  • Besonders häufig finden Meetings mit 6 bis 10 Teilnehmenden statt – eine Gruppengröße, die das Risiko für Ineffizienz erhöht (Doodle, 2023).

Auch die Organisation zeigt Optimierungspotenzial: Rund 46 % aller Meetings werden über einen Monat im Voraus geplant, doch weniger als 5 % der Unternehmen haben einen systematischen Ansatz, um Agenden konsequent an strategische Ziele anzupassen (HBR, 2004).

Sollten wir Meetings einfach abschaffen?

Die Versuchung ist groß, Meetings ganz zu streichen – doch das greift zu kurz. Meetings haben durchaus ihre Berechtigung: Sie sind entscheidend für Entscheidungen, Abstimmungen, kreative Prozesse und die Mitarbeiterbindung. Laut Studien nutzen erfolgreiche Führungskräfte bis zu 50 % ihrer Meetingzeit für Entscheidungsfindungen (McKinsey, 2013).


Zudem haben gut gestaltete Meetings langfristig positive Auswirkungen – auf das Engagement der Mitarbeitenden ebenso wie auf den Unternehmenserfolg (ResearchGate, 2012). Eine Abschaffung wäre also nicht zielführend – aber ein bewusster Umgang mit Besprechungen ist dringend nötig.

Was macht ein gutes Meeting aus?

Laut dem Doodle State of Meetings Report 2019 gibt es vier zentrale Erfolgsfaktoren:


  • Zielklarheit: Worum geht es genau?
  • Struktur: Eine nachvollziehbare Agenda gibt Orientierung.
  • Relevanz der Teilnehmenden: Nur wer wirklich beitragen kann, sollte dabei sein.
  • Visuelle Unterstützung: Präsentationen, Whiteboards oder Templates helfen beim Verständnis.

Trotz dieser Erkenntnisse fehlt in vielen Organisationen die konsequente Umsetzung.

15 praktische Maßnahmen für wirkungsvollere Meetings

Wer Meetings verändern will, braucht keine radikale Umstrukturierung – sondern konsequente kleine Schritte. Diese 15 Empfehlungen bieten einen konkreten Einstieg:


  1. Analysieren Sie Ihre Meetingkultur: Wie wird sie intern wahrgenommen?
  2. Formulieren Sie ein klares Ziel für jede Besprechung – gleich zu Beginn.
  3. Nutzen Sie Leitfragen statt starrer Agenden, um Diskussionen zu fokussieren.
  4. Erlauben Sie bewusste Nicht-Teilnahme, wenn der Beitrag einer Person nicht erforderlich ist.
  5. Wählen Sie den passenden Kommunikationskanal – nicht alles braucht ein Meeting.
  6. Timeboxing einführen: Diskussionen zeitlich begrenzen, pünktlich starten und enden.
  7. Gute Moderation sicherstellen: Eine Person sollte durch das Meeting führen.
  8. Struktur mit Flexibilität kombinieren, z. B. durch Methoden wie Scrum.
  9. Ergebnisorientiert denken – Entscheidungen statt endloser Informationen.
  10. Unnötige Meetings streichen, auch wenn sie „Tradition“ sind.
  11. Tools zur Terminplanung nutzen, um Koordination zu vereinfachen.
  12. Regelmäßige Prüfung der Meeting-Relevanz: Muss dieses Meeting wirklich stattfinden?
  13. Ziele und Agenda im Voraus kommunizieren, damit sich alle vorbereiten können.
  14. Multitasking aktiv vermeiden, z. B. durch klare Meeting-Regeln.
  15. Spielregeln für Meetings etablieren: etwa Redezeiten, Feedbackkultur, Kamera-on bei Online-Meetings.

Die 21-Tage-Challenge für bessere Meetings

Ein spannendes Beispiel für gelebten Kulturwandel liefert Austrian Airlines: Dort wurde eine 3-wöchige Challenge gestartet, bei der Mitarbeitende freiwillig Meeting-Tools testeten, um Besprechungen produktiver zu gestalten. Ziel: Mit einfachen Mitteln die Meetingkultur verbessern.


Ablauf der Challenge:


  1. Status quo erfassen: per kurzer Umfrage zu Meeting-Zeit, Zufriedenheit, Nutzen.
  2. Tools auswählen: Jede*r wählt 2–3 Tools aus einer Toolbox.
  3. Anwendung über 21 Tage: Praktische Umsetzung im Alltag.
  4. Evaluation & Austausch: Feedbackrunden und gemeinsames Voting zu den effektivsten Maßnahmen.


Toolbeispiele aus der Toolbox:

  • „5-nach-Regel“: Meetings starten 5 Minuten später, enden früher.
  • PARN-Modell: Purpose – Agenda – Results – Next Steps.
  • ELMO („Enough, Let’s Move On“): Signal für Abschweifungen.
  • Sanity Check: Aufwand-Nutzen-Bewertung von Meetings.


Ergebnisse:

  • Über 50 % der Teilnehmenden sparten 6–25 % ihrer Meetingzeit ein.
  • 10 % reduzierten ihre Meetingzeit sogar um bis zu 50 %.
  • Der kulturelle Effekt war ebenso bedeutend: Meetings wurden neu gedacht, Mitarbeitende aktiviert und eine offene Feedbackkultur etabliert.

Fazit: Meetings neu denken – Schritt für Schritt

Effektive Meetings passieren nicht zufällig – sie sind das Ergebnis bewusster Entscheidungen und klarer Regeln. Die Kombination aus datenbasierten Erkenntnissen, strukturierten Empfehlungen und erprobten Praxisbeispielen zeigt: Meetings können wertvoll sein – wenn man sie richtig gestaltet.


Warum nicht heute damit anfangen? Eine einfache Zeiterfassung Ihrer Meetings kann Ihnen helfen, Optimierungspotenzial zu erkennen – und den ersten Schritt zu mehr Effizienz zu gehen.

Quellen: 

Doodle 2023Diaplad 2022Clarizen 2015HBR 2004Clockwise 2020Atlassian 2024ResearchGate 2012McKinsey 2013Doodle Report 2019, Buch: Surprising Science of Meetings von Steven G. Rogelberg (2018)

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